Saarland, JVA Saarbrücken, Toter Gefangener an Überdosis Medikamenten gestorben-offenbar Suizid

Bei dem am 06.07.2020 in der JVA Saarbrücken verstorbenen 56 Jahre alten Gefangenen handelt es sich offenbar um Suizid. Inzwischen liegt das Toxikologisches Gutachten vor. Demnach seien bei dem Gefangenen insgesamt 4 verschiedene Medikamente festgestellt worden. 2 davon waren ärztlich verordnet, 2 jedoch nicht. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Saarbrücken gebe es Hinweise darauf, dass der Gefangene Medikamente in seiner Zelle gehortet habe. Ob der Gefangene die Medikamente, die zu seinem Tode geführt haben, bewusst oder unbewusst eingenommen habe, lasse sich nicht sagen. Auch von wem er die nicht verordneten Medikamente erhalten habe, konnte nicht festgestellt werden. Im Ergebnis handelt es sich um einen weiteren Fall in der Suizid Statistik. Im März 2021 veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Suizidzahlen in den deutschen Haftanstalten für das Jahr 2020. Wir gehen davon aus, dass diese erheblich höher sind als üblich.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.