Berlin, Gefangenentelefonie Telio, Gefangene in Berlin erhalten seit 27.03.2020 schon monatlich 120 Freiminuten als Gutschrift zum Telefonieren

Die Gefangenen in Berlin erhalten bereits seit dem 27.03.2020 eine monatliche Gutschrift von 120 Freiminuten von Telio für Gespräche in das deutsche Festnetz. Die Berliner Justizbehörde hat, nachdem auch in Berlin zunächst Besuchsbeschränkungen galten, sofort Verhandlungen mit Telio geführt und die Freiminuten durchgesetzt. In Berlin hat die Justizbehörde schon vor langem in Verhandlungen mit Telio durchgesetzt, dass Gefangene für alle Gespräche einen Cent pro Minute zahlen. In Niedersachsen zahlen die Gefangenen für dasselbe Gespräch, auch mit Telio, pro Minute 3,5 bzw. 4,5 Cent. Auch die Freiminuten gelten in Niedersachsen erst seit Ende Mai. Diese massiven Unterschiede zeigen, dass das niedersächsische Justizministerium kein Interesse daran zu haben scheint, das Gefangene und ihre Angehörigen Geld sparen und vor allem besser Kontakt halten können.

    Kommentare 2

    • Schön, das es wirklich Gegenden in Deutschland gibt, die sich um die Kontakte zu den Angehörigen bemühen.
      Ist leider kein Standard.... Für viele gehört die "Entfremdung von Paaren, Familien mit zur Strafe"
      (Originalzitat einer/s Therapeut*in zu einem aufgelösten 10-jährigen )

      Ich glaube es gibt Regionen in Deutschland, da wäre man überhaupt froh über die Möglichkeit zu Telefonieren.... Egal ob 1 Cent, 10 Cent oder Gratisminuten

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.