Bayern, JVAen Mord und Totschlag in Bayerns Gefängnissen

In Bayerns Gefängnissen ist die Zahl der gewalttätigen Übergriffe unter Gefangenen weiterhin sehr hoch. Die Anzahl der erfassten Fälle lag im Jahr 2019 bei 217 Fällen. Ein Jahr zuvor waren es 30 Fälle mehr. Hierunter fallen Fälle von Körperverletzung, Erpressung, Vergewaltigung, Totschlag und Mord. Obwohl insbesondere gewalttägige Übergriffe unter Gefangenen mit tödlichem Ausgang selten sind, gab es in Bayerns Gefängnissen innerhalb der vergangenen zwei Jahre dennoch drei Fälle von vorsätzlichen Tötungsdelikten unter Gefangenen. Gleich zwei davon ereigneten sich in der JVA Bernau. Bei den hier genannten Zahlen sind solche von Übergriffen auf Bedienstete nicht einbezogen. Die hohen Zahlen lassen sich auch auf die hohe Anzahl an Inhaftierten in Bayern zurückführen, doch auch insbesondere die Art der Ausgestaltung des Vollzugs hat einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Anzahl der Fälle. Der Strafvollzug in Bayern ist bekannt für eine eher härtere Linie. Die hohen Zahlen sind tatsächlich besorgniserregend. Und es scheint so, als wenn diese Zahlen zwar zur Kenntnis genommen werden aber keine strukturelle Änderung bewirken. Gewalt hinter Gittern darf es nicht geben! Auch schwache Gefangene haben einen Anspruch darauf, geschützt zu werden.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.