Sachsen, Thüringen, JVA Zwickau Rohbauarbeiten an gemeinsamer JVA Zwickau gestartet, PrisonWatch kritisiert Neubau

Der Bau des gemeinsamen Gefängnisses von Sachsen und Thüringen in Zwickau geht jetzt in die zweite Phase. Wie das Sächsische Finanzministerium bestätigte, beginnen jetzt die Arbeiten am Rohbau für die Hochbauten, nachdem die 1,35 Kilometer lange und sechs Meter hohe Anstaltsmauer im Oktober errichtet und erste Tiefbauarbeiten durchgeführt worden waren. Vorgesehen sind in der gemeinsamen JVA von Sachsen und Thüringen insgesamt 820 Haftplätze, Sachsen wird davon 450 Plätze nutzen und Thüringen 370.


Der Abschluss der Bauarbeiten ist für das zweite Quartal 2024 geplant. Das Projekt ist umstritten. So gab es bereits mehrere Fälle von Vandalismus. Beteiligte Baufirmen erhielten Drohungen. Ein Sicherheitsdienst bewacht inzwischen die Baustelle. PrisonWatch kritisiert den Neubau, weil die Haftplätze nicht benötigt werden. Vielmehr sollte die Politik den Vollzug dadurch entlasten, dass Ersatzfreiheitsstrafen nicht vollstreckt werden. So wären ausreichend Haftplätze frei.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.