Niedersachsen, JVA Hannover, JVA Hannover nennt Besuch von drei Personen hinter einer Trennscheibe „Familienbesuch“
- PrisonWatch
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Die derzeit bundesweit immer noch geltenden strengen Besuchseinschränkungen in den Haftanstalten, wo sämtliche Besuche nur noch hinter einer Trennscheibe und ohne jeglichen persönlichen Kontakt stattfinden, sind, wie PrisonWatch wiederholt berichtet hat, völlig überzogen und nicht mehr begründbar. Dennoch werden sie aufrechterhalten obwohl es in allen anderen Bereichen derartige Einschränkungen nicht mehr gibt. Die Justizvollzugsanstalten in Niedersachsen haben selbst die ansonsten geltende gesetzliche Mindestbesuchszeit von vier Stunden auf eine Stunde reduziert. In allen anderen Bundesländern durften zudem auch zwei Personen zum Besuch erscheinen, in Niedersachsen hingegen nicht. Nun hat die JVA Hannover mitgeteilt, dass nun drei Personen zum Besuch erscheinen dürften. Natürlich bleiben die Einschränkungen, wie die Trennscheibe bestehen. Jedoch nennt die JVA Hannover diese Besuche nun „Familienbesuche“, was man nur als bemerkenswert bezeichnen kann.
Hauptsache weggesperrt.
Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.