Bayern, Justizvollzugsanstalten, Abwehrsystem gegen Drohnen kommt

Die Landesregierung in Bayern will mit mobilen Abwehrsystemen und Aufklärungstechnologie Drohnenflüge über bayerischen Gefängnissen verhindern. Acht Haftanstalten würden zunächst damit ausgerüstet, kündigte das Justizministerium an. Das Wachpersonal könnte dann mit einem Netz Drohnen aus dem Luftraum an der Anlage abfangen und zur Landung zwingen. Seit 2015 waren insgesamt 55 Drohnen im direkten Umfeld von Gefängnissen gemeldet worden. Mindestens zwei Mal sei erfolglos versucht worden, Drogen oder Handys zu schmuggeln.

    Kommentare 2

    • Ob dann die Lochbleche, u.a. in der JVA Kaisheim, wieder entfernt werden? Im Gegensatz zu Hannover hat man dort ja das komplette Fenster verbaut....
      Die Montage wurde ja damit argumentiert, dass man die ständigen Schmuggleraktionen mit Drohnen unterbinden wollte. Seltsam... "ständig in Kaisheim" passt irgendwie so gar nicht zu "zwei mal erfolglos" in Bezug auf alle bayerischen JVA....
      • Eine passende Feststellung. Das gerichtliche Verfahren in Hannover steht kurz vor dem Abschluss. In einer anderen JVA, hier die JVA Celle, hat man ebenfalls ein derartiges Lochgitter verbaut, aber dann festgestellt, das es an Tagen mit hohen Temperaturen zu Komplikationen kommt. Man will dort nun diese Gitter nicht mehr verwenden. Dieser Umstand wird auch Einfluss auf das Verfahren in Hannover haben. Und schlussendlich könnte eine Entscheidung des LG Hannover auch Bedeutung für die Zustände in Bayern haben.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.