Niedersachsen, Justizpolitik, Volle Gefängnisse: Justizministerin setzt auf neue Fertigbauten

Die Haftanstalten in Niedersachsen sind gut ausgelastet und nahezu voll belegt. Justizministerin Havliza (CDU), will neue Haftplätze durch neue Fertigbauten schaffen. So sei in Meppen ein solcher Neubau mit 20 Plätzen in Stahlbetonmodulbauweise vorgesehen. In Hannover sollen ebenfalls 20 neue Haftplätze entstehen und in Lingen noch einmal 15 Plätze. Derzeit stünden aber noch 150 Haftplätze in der Strafhaft zur Verfügung. Die größte Auslastung habe die JVA Bremervörde mit 99,46 Prozent. Der Anteil vom Menschen in Haft mit Migrationshintergrund sei seit 2014 von 23 Prozent auf aktuell 33 Prozent gestiegen. Insgesamt zeigt sich, dass die Anzahl der Gefangenen wieder steigend ist. Dieses trotz sinkender Kriminalitätsrate.

    Kommentare 1

    • Da sieht man wohin es führt, wenn sich Justiz und Politik dem vermeintlichen Druck der Straße beugen! Trotz sinkender Kriminalitätsrate, steigt die Zahl der Inhaftierten.
      Und als einzige "Lösung" sieht die Politik den Ausbau von Gefängnissen.
      Das lässt sich, leider, besser vermitteln, als weitaus erfolgversprechendere Investitionen in Resozialisierung und Prävention!

      Bedauerlicherweise traut sich niemand die realen Kosten für die Gesellschaft zu beziffern. Für viele wäre es erschreckend zu sehen, dass wir mit dieser Vorgehensweise alle drauf zahlen! Nicht zuletzt mit unserer Sicherheit....

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.