Schleswig-Holstein, Landgericht Flensburg, Gefangener wegen Angriff auf JVA-Beamtin zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt
- PrisonWatch
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Der 20-jährige hatte Anfang Februar (PrisonWatch berichtete) eine Justizbeamtin der Jugendanstalt Schleswig bei einem gewaltsamen Fluchtversuch schwer verletzt. Der Angeklagte sagte im Prozess, er habe mit der Beamtin nur reden wollen und erst dabei den Entschluss gefasst, zu flüchten. Angesichts der Kameras und Sicherheitsvorkehrungen habe er dann aber davon abgesehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er die Beamtin bereits schwer verletzt, da diese sich gegen den Angriff heftig wehrte. Die ausgeurteilte Strafe ist dennoch bemerkenswert hoch, zumal es sich um eine Jugendstrafe handelt. Hier zeigt sich, dass die Gerichte Straftaten während einer Haft deutlich höher betrafen, als wenn der Angeklagte in Freiheit gewesen wäre. Das Gericht hat die Tat deutlich verurteilt. PrisonWatch kritisiert das Urteil jedoch ausdrücklich nicht.
Hauptsache weggesperrt.
Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.