Sachsen-Anhalt, Strafvollzug, Wieder mehr Ersatzfreiheitsstrafen

Nach Angaben des Justizministeriums lag ihr Anteil im vergangenen Jahr bei über 12 Prozent. In den beiden Vorjahren seien es wegen Corona sieben bzw. drei Prozent gewesen. Damals wurde die Haft bis 120 Tage aufgeschoben, um den Betrieb der Gefängnisse sicherzustellen. Den Angaben zufolge werden nun bisher nicht vollstreckte Strafen vollzogen. Zum Stichtag 1. August verbüßten im Land 1.539 Menschen eine Haftstrafe. 171 von ihnen ersatzweise, weil sie eine Geldstrafe nicht gezahlt haben. Auch in den anderen Bundesländern ist der Anteil wieder gestiegen.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.