Nordrhein-Westfalen, JVA Kleve, Brand in JVA-Zweifel an Selbstmord, Rücktrittsforderungen an Justizminister

Im Fall des Syrers, der zu Unrecht inhaftiert war und der bei einem Feuer in seiner Gefängniszelle ums Leben kam, (PrionWatch berichtete) gibt es Zweifel an der offiziellen Version der Ereignisse. Bisher war die Landesregierung davon ausgegangen, dass der Mann das Feuer in selbstmöderischer Absicht gelegt hatte. Nach PrisonWatch-Informationen soll der Inhaftierte aber noch versucht haben Hilfe zu holen, als der Brand ausbrach, was inzwischen eingeräumt wird. Damit wird die Selbstmord-Theorie unwahrscheinlicher. Das Justizministerium hatte zunächst erklärt, dass der Mann die Gegensprechanlage nicht betätigt hatte. Inzwischen wird jedoch eingeräumt, dass der Mann die Gegensprechanlage doch betätigt hatte, um Hilfe zu rufen. Die NRW-SPD forderte Aufklärung und drohte mit einem Untersuchungsausschuss und forderte zudem den Rücktritt des Justizministers. Über die weitere Entwicklung werden wir berichten.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.