Sachsen, JVA Leipzig

Zwei Gefangene der JVA Leipzig sind wegen der Misshandlung eines Mitgefangenen zu sechs Jahren, bzw. sechs Jahren und einem Monat Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nach den Feststellungen des Gerichtes haben die beiden Männer im Januar 2017 in einer Viererzelle den Mithäftling zusammengeschlagen, am Penis verletzt und ihn gezwungen mit einer Schlinge um den Hals von einer Fensterbank zu springen. Der vierte Zellengenosse wurde wegen unterlassener Hilfeleistung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt.


PrisonWatch verurteilt solche Taten aufs Schärfste. Vor vielen Jahren ist man in vielen Bundesländern bereits dazu übergegangen, solche Gemeinschaftszellen abzuschaffen und die Gefangenen haben in einigen Bundesländern sogar einen Rechtsanspruch auf eine Einzelunterbringung. Nicht nur, um den Gefangenen eine Privatsphäre zu ermöglichen, sondern auch, damit es gerade zu solchen Taten nicht kommt. Das sächsische Justizministerium sollte den Vorfall zum Anlass nehmen, um die Gemeinschaftszellen abzuschaffen.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.