Hessen, Maßregelvollzug, 12 Insassen in 2018 aus Kliniken geflohen

Aus den Kliniken für forensische Psychiatrie in Hessen sind im Jahr 2018 insgesamt 12 Patienten entwichen. Fünf von ihnen seien freiwillig zurückgekehrt, sechs habe die Polizei gefasst und ein weiterer sei noch auf der Flucht, teilte die Vitos GmbH am 22.02.2019 mit, die insgesamt sechs Kliniken betreibt. Keiner der entkommenen Patienten sei straffällig geworden. Teils kamen sie von unbegleiteten Ausgängen nicht zurück, zwei flohen aus einem Klinikhof in Haina. Bei sechs Patienten dauerte die Abwesenheit nicht länger als einen Tag.

Anmerkung ProsonWatch: Die Vitos Kliniken in Hessen stehen seit Jahren unter massiver Kritik. So sollen nach Recherchen des „Lichtblick“ in Berlin zahlreiche unrichtige Diagnosen gestellt worden sein, um die Patienten länger als nötig in den Einrichtungen zu halten. Einzig finanzielle Aspekte scheinen im Vordergrund zu stehen. Die Patienten werden quasi bis zur möglichen Höchstgrenze in den Kliniken gehalten, dann als therapieunfähig erklärt und wieder in den geschlossenen Vollzug einer JVA geschickt. Der Lichtblick verwendet hier die Bezeichnung „Kassenschlager“ für die Patienten. Offenbar lässt sich mit Maßregelvollzugspatienten gutes Geld verdienen, was die Vitos Kliniken erkannt haben.

    Hauptsache weggesperrt.


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