Hamburg, Justizvollzugsanstalten, Jahresstatistik 2018, Ergebnisse über in den Haftanstalten gefundene verbotene Gegenstände

Bei Kontrollen in den sechs Hamburger Gefängnissen sind im Jahr 2018 zahlreiche verbotene Gegenstände gefunden worden. Beamte stellten 42 Messer und Klingen sicher, 147 Handys und USB-Sticks, wie der Hamburger Senat auf eine kleine Anfrage der CDU am 17.02.2019 mitteilte. Auch beträchtliche Mengen an Drogen seien sichergestellt worden; 810 Gramm Marihuana und 40 Gramm Kokain. „In Hamburgs Justizvollzugsanstalten bekommt man alles, was das Junkie-Herz begehrt“ kritisierte der CDU-Abgeordnete Richard Seulmeacker.

PrisonWatch merkt jedoch an, das diese Mitteilung einen verzehrten Sachverhalt wiedergibt. So handelt es sich bei der Sicherstellung der Messer und Klingen nicht um solche, die von außen in die Haftanstalten gekommen sind, sondern hinsichtlich der Messer liegt es so, dass Gefangene die Anstaltsmesser, die so stumpf sind, dass die Gefangenen damit tatsächlich überhaupt nichts schneiden können, lediglich deswegen etwas angeschliffen hatten, damit sie Gemüse, welches sie zum Kochen benötigen, schneiden konnten. Hinsichtlich der Klingen liegt es so, dass es sich um Rasierklingen handelt, die die Gefangenen auch grundsätzlich besitzen dürfe, sie diese jedoch ausgebaut hatten, um sie in der Regel zum Basteln zu benutzen. Auch die Angabe zur Sicherstellung von Handys und USB-Sticks muss in dieser Form kritisiert werden, denn es ist nicht so, dass eine so große Anzahl an Handys gefunden wurde. Tatsächlich waren es gerade mal 17 Stück und 130 USB-Sticks. Es wird jedoch so der Eindruck erweckt, dass Handys hinter Gittern die Regel sind, was nicht zutreffend ist.

    Hauptsache weggesperrt.


    Die Situation der Gefangenen in Deutschland bleibt weitgehend unbeobachtet. Das Strafvollzugssystem ist ein in sich geschlossenes System, dass allenfalls Aufmerksamkeit findet, wenn gravierende Vorfälle geschehen. PrisonWatch durchbricht diese Schranken, indem auf die Situation der Gefangenen aufmerksam gemacht wird. In ausführlichen Berichten wird die Situation des Strafvollzuges dargestellt und ergangene Rechtsprechung besprochen und kommentiert.